1) Entstehung
Die Diplomarbeit in der HTL Braunau am Inn stand für Florian Wagner und Jahja Riemer 2021 kurz
bevor. Bereits vor den Sommerferien wurden intensive Denkphasen eingeplant. Es wurden Ideen in
den Raum geworfen, die alltägliche Probleme lösen sollten. Ein Monat vor den Sommerferien 2021
gab es dann einen Durchbruch und es standen rund zehn Ideen im Raum. Entschieden hat sich das
Projektteam dann für eine Handelsplattform anderer Art.
Der Ursprung der Idee lag bei Florian Wagner, welchen es gestört hat, dass es auf willhaben und
anderen Plattformen schwer ist, Produkte zu verkaufen. Des Weiteren gibt es nur wenige Apps, mit
denen man sich für kleine Arbeiten ein bisschen Geld dazuverdienen kann. Dazu zählen zum Beispiel Rasenarbeiten für ältere Menschen. Somit haben sich Florian Wagner und sein Teamkollege
dazu entschieden, eine eigene App zu entwickeln
2) Idee
Das eigentliche Ziel ist es, den nachhaltigen Handel durch Verkauf von gebrauchten und neuen
Gegenständen aus der Region zu stärken, sowie die Wirtschaft durch das Vermitteln von Dienstleistungen anzukurbeln. Dadurch können auch ältere Personen oder Arbeitstätige mit wenig Zeit von der App profitieren.
3) Innovation
Die eigentliche Innovation ist die Idee der App.
Das Projekt ist einzigartig, weil wir das Konzept anderer Handelsplattformen umdrehen. Das bedeutet, dass nicht mehr der Kunde nach Produkten und Dienstleistungen sucht, sondern der Anbieter sucht nach Kunden, welche sein Produkt oder seine Dienstleistung benötigen.
4) Nutzen
Unser System erleichtert den Aufwand für den Kunden deutlich, weil nicht der Kunde selbst nach
einem Angebot oder einer Dienstleistung suchen muss. Außerdem kann die Auftragslage für
Unternehmen deutlich gesteigert werden, weil diese direkt nach Kunden suchen können.
Des Weiteren können Anzeigen direkt Angebote erhalten, ohne dass lange Wartezeiten auf Anfragen entstehen. Somit kann der Dienstleister eine schnelle Antwort auf eine Zu- oder Absage erhalten.
Die Plattform ist universell, wodurch eine Vielfalt an Dienstleistungen und Produkten angeboten
werden kann. Außerdem werden dem Kunden nur Anzeigen aus seiner direkten Umgebung angezeigt. Diese werden entsprechend nach Datum und Abstand sortiert. Diese Reihenfolge soll dazu führen, dass lange Wege verhindert werden und die Region vom getätigten Handel profitiert.
Ein weiterer Aspekt ist, dass Menschen, die in ihrer Freizeit gerne ihren Mitmenschen helfen möchten, eine Vermittlungsplattform zur Verfügung gestellt wird. Somit entsteht eine Win-Win Situation zwischen privaten Dienstleistern und der hilfsbedürftigen Person. Dadurch wird der Zusammenhalt in der Region gestärkt.
5) Ergebnisse
5.1) Allgemeines
SGOPI ist so weit einsatzbereit, um einfaches Handeln zu ermöglichen. Die Plattform besitzt mittlerweile ein ansprechendes Design mit vielen Funktionalitäten, die für das Zusammenbringen von Dienstleistern und Kunden benötigt werden. Es gibt die Möglichkeit, auf einer Registrierungsseite ein Konto mit Verifizierungs-Email anzulegen und dieses zu verwalten. Auf der Startseite der App werden Anzeigen in einer Liste veranschaulicht, die nach Abstand und Datum sortiert ist. Nutzer können dann ein Angebot auf sämtliche Anzeigen erstellen. Um selber eine Anzeige zu erstellen, gibt es eine eigene Seite, auf die man in der Navigationsleiste zugreifen kann. Letztendlich gibt es eine Profilseite, in der die Anzeigen und Angebote eines Nutzers angezeigt werden. In den Einstellungen können Nutzer ihre Profildaten ändern und ihr Passwort sicher zurücksetzen.
5.2) Registrierung
Das Erstellen eines Kontos wird über eine Registrierungsseite in der App vorgenommen. Für die Registrierung müssen Geschlecht, Vorname, Nachname, Adresse, Ort, Postleitzahl, E-Mail, Nutzername und Passwort angegeben werden. Danach kann der Nutzer die eingegeben Daten bestätigen. Um das Konto zu verifizieren, wird eine E-Mail an den Nutzer gesendet, in der sich ein Link befindet, der angeklickt werden muss. Das Konto ist dann verifiziert.
5.3) Login
Nachdem man ein Konto angelegt und verifiziert hat, kann man sich mit gewähltem Benutzernamen und Passwort auf der Login-Seite anmelden. Bei erfolgreichem Login werden die Werte auf dem Handy gespeichert, damit der Nutzer beim nächsten Start der App seine Daten nicht mehr eingeben muss.
5.4) Startseite
Auf der Startseite kann der Nutzer nach Anfragen suchen, die seinen Wünschen
entsprechen. Dabei werden die Anfragen nach Datum und Abstand sortiert. Die Sortierung des Abstands erfolgt durch das Filtern von Geokoordinaten, die beim Erstellen eines Produktes abgespeichert werden.
5.5) Angebot Erstellen
Wenn auf eine Anzeige geklickt wird, kann diese Anzeige näher betrachtet werden, um in weiterer
Folge ein Angebot abgeben zu können. Ein Angebot besteht aus einem Namen, einer Beschreibung und einem Preis. Zusätzlich können Bilder hinzugefügt werden.
5.6) Anzeigen erstellen
Über den Plus-Button in der Navigationsleiste kann eine Anzeige hinzugefügt werden, welche aus
einem Namen, einer Beschreibung, einem Ort und einem Preis besteht. Es können Bilder hinzugefügt werden, um das gesuchte Produkt oder die benötigte Dienstleistung besser zu beschreiben.
5.7) Profil
Im Nutzerprofil werden Profilbild und Username angezeigt. Es können ebenfalls nun alle eigenen
Anzeigen und Angebote angezeigt werden. Beim Auswählen einer Anzeige werden alle erhaltenen Angebote auf diese Anzeige in einer Liste aufgezählt. Man hat dann die Option die Details der
einzelnen Angebote zu sehen und entweder anzunehmen oder abzulehnen. Nutzer können ihre Anzeigen und Angebote löschen, sobald diese erledigt sind. Auf der Profilseite kann man Nutzerdaten ändern und das Passwort des Kontos zurücksetzen.
6) Umsetzung
6.1) Frontend
Die gesamte App wurde mit Flutter umgesetzt. Flutter ist ein öffentlich verfügbares Framework
von Google, welches das Entwickeln einer Hybridapp in der Programmiersprache Dart ermöglicht.
Im Hintergrund wird im Backend die Verarbeitung der Daten durchgeführt, welche per JSON an das
Frontend übermittelt werden.
6.2) Backend
Das Backend enthält eine REST API, die alle Ressourcen per HTTP an das Frontend sendet, welches diese Daten dynamisch darstellt. Für die Verwaltung und den Zugriff auf die API werden
sogenannte Controller verwendet. In der gesamten Schnittstelle gibt es über 100 mögliche Abfragen, auf die das Frontend zugreifen kann. Spring Boot, welches auch ein Open-Source Framework ist, ermöglicht es, diese Schnittstellen zu implementieren. Die Daten, die verwaltet werden, sind in einer MySQL-Datenbank gespeichert und die Bilder werden direkt am Server über einen File-Service abgelegt
6.3) Zusammenarbeit zwischen Frontend und Backend
Das Frontend und das Backend kommunizieren über HTTP. In der App werden über URLs die entsprechenden dynamischen Inhalte geladen und verwaltet. Die API wird auf einem
Webserver gehostet, der für jeden öffentlich zugänglich ist.
7) Zukunft des Projekts
SGOPI soll nach der Fertigstellung in den Google App-Store hochgeladen werden. Erst später,
wenn SGOPI bei der Gesellschaft und den Nutzern gut ankommt, soll die App auch im Apple-Store
verfügbar gemacht werden. Die App wird für alle privaten Nutzer kostenlos und ohne Einschränkungen verfügbar sein. Die Finanzierung der Plattform soll über Unternehmen stattfinden, die für die Nutzung der App einen monatlichen Betrag zahlen müssen. Kleinunternehmer, die unter einer bestimmten Umsatzgrenze liegen, müssen hierbei weniger bezahlen. Um die Plattform zu veröffentlichen, muss zuerst Geld und Unterstützung gefunden werden, um Server und rechtliche Beratung zu finanzieren. Die Arbeit am Projekt soll vorerst nur hobbymäßig betrieben werden, ohne
Geld damit zu verdienen. In Zukunft wäre es dann wünschenswert mit einem kleinen Team die App
weiterzuentwickeln und davon leben zu können. Um Geld zu besorgen, steht die Option des Crowdfunding im Raum, jedoch muss sich im Vorfeld noch genauer darüber informiert werden. Das Ziel der Plattform soll es sein, keinen auszubeuten, sondern der Gesellschaft einen wichtigen Beitrag
zu leisten. Gewinne sollen in den Hintergrund rücken, wodurch Crowdfunding und Förderungen
gute Möglichkeiten sein könnten, um an Geld zu gelangen. Wünschenswert wäre es ebenfalls, die
App mithilfe von Werbung zu verbreiten, denn damit die Plattform wirklich funktioniert, müssen
genügend Nutzer*Innen vorhanden sein. Social Media Accounts und Werbung in der Zeitung könnten hier eine große Hilfe sein.
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