Projekt 082

Projekt 082

Unsere ersten Ideen beschäftigten sich mit dem Prinzip von Licht und Schatten. Wir begannen unterschiedliche Formen von Fenstern und Öffnungen zu zeichnen. Schnell war uns klar, ein Objekt gestalten zu wollen, das im Freien steht, um das direkte Tageslicht von draußen im Inneren zu nutzen.

Es entstand ein begehbarer Raum, der von Besuchern erkundet und interaktiv genutzt werden kann.
Drei zweiflügelige Türen ermöglichen dem Besucher den Raum zu betreten und im Inneren zu verweilen. Die Besucher können sich dem Lichtspiel des durch die schmalen Fenster strömenden Lichtes hingeben oder selbst unterschiedliche Lichtspiele darstellen.
Das Lamelloskop kann überall dort aufgestellt werden, wo eine freie Fläche von 40m² zur Verfügung steht.
Wir haben uns einen Platz an der Donaulände in Linz ausgesucht, zwischen dem Lentos Kunstmuseum und der Neuen Eisenbahnbrücke.
Diese Fläche eignet sich am besten, da sie aus Grünfläche besteht und von direktem Tageslicht versorgt ist. Viele Spaziergänger kommen vorbei und werden aus Interesse auf das Kunstobjekt zugehen und den Raum entdecken wollen. Dies führt zu unserem Ziel, durch den Besuch dieses Objektes Neugierde und Entdeckerlust zu wecken und sich mit den spannenden Eigenschaften von Licht zu beschäftigen.
Denkbar ist auch, den Kubus in den Hof eines Museums zu stellen, jedoch sollte ausreichend Licht und wenig Schatten auf das Objekt fallen.

Das Objekt ähnelt in der Form einem abgerundeten Quader dessen Breite wie Höhe fast gleich sind.
Durch die Aushöhlung des Inneren entsteht eine 20-29cm dicke Wand.
Unzählige schmale Fenster lassen tagsüber das Sonnenlicht in das Innere strömen.
Mittig sind sechs Lamellen mit einer Breite von 60cm in Form eines Sechsecks angeordnet. Die Konstruktion gleicht einem Spiegelkabinett oder einem Kaleidoskop, da die Innenwände der Lamellen mit Spiegelfläche versehen sind. Die Lamellen können von den Besuchern vertikal um ihre eigene Achse gedreht werden, wodurch ein interaktives Spiel entsteht. Der sechseckige Raum lässt sich nun betreten. Durch die Veränderbarkeit der Lamellen lassen sich unterschiedliche Lichtverhältnisse gestalten.
In der Mitte, gleich groß wie der innere Raum, befindet sich ein Fenster, das den Lichteffekt nochmals spannender macht und auch das Innere mit Licht versorgt.
Betreten kann das Objekt durch eine der drei zweiflügeligen Türen werden, die sich leicht öffnen, aber immer von selbst wieder schließen, um das Licht stets durch die schmalen Fenster wirken zu sehen.
Sind die Lamellen inneren geschlossen, entsteht ein weiterer Raum. Da die Innenwände der Lamellen mit Spiegelflächen versehen sind, gleicht die Konstruktion einem Spiegelkabinett oder einem Kaleidoskop.
Um die Sinne noch mehr zu täuschen ist der Übergang zwischen Wand und Boden fließend und beeinflusst die Raumwahrnehmung.

Der Kubus wird aus verleimten Robinienholz hergestellt. Durch den hohen Gerbsäuregehalt ist dieses sehr witterungsbeständig (auch bei Erdkontakt) – eine natürliche Beschichtung aus Öl soll die Witterungsbeständigkeit verlängern, aber nicht verhindern, denn der Entwurf ist darauf ausgelegt, dass sich die Materialien im Laufe der Zeit verändern.
Schlämmfarbe wird die Farbe der roten schwedischen Holzhäuser genannt. Es handelt sich um eine Naturfarbe aus gebrannter Erde, Wasser, Leinöl und Getreide, die als Holzschutz wirkt. Sie wird auf die Fensterlaibungen gestrichen, um das in den Kubus fallende Licht zu erwärmen.
In den Kubus gelangt man über Türen aus Cortenstahl – einer speziellen Stahlart, die aufgrund ihrer Beschaffenheit zwar rostet, aber nicht durchrostet. Die Gerbstoffe im Holz fördern den Rostprozess.

- Projektmappe

Link zum Projekt 082:
https://fachhochschule-kaernten.brokenlink.at/bau/lichtraum22/082

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